Lesezeichen: Abdulrazak Gurnah – Literaturnobelpreisträger 2021

Paradise (1994) deutsch Das verlorene Paradies (Penguin 2021 neu ediert) mit Afterlives (Bloomsbury 2020 – noch nicht in deutscher Übersetzung)

„Es gibt eine Menge Historiker, die sich mit der deutschen Kolonialgeschichte beschäftigen. Trotzdem hat die deutsche Öffentlichkeit nur geringes Interesse an dem, was diese Leute herausfinden. Ich würde das gar nicht auf Bösartigkeit zurückführen, ich sehe keine aktive Weigerung, diesen Teil der Geschichte wahrzunehmen. Eher einen Mangel an Wissen.“, so äußerte sich am 4.12.2021 Abdulrazak Gurnah im Spiegel, kurz bevor ihm der Literaturnobelpreis für dieses Jahr überreicht wurde.
Wenn man die beiden Romane Paradise und Afterlives liest, wird diese Wissenslücke um einiges kleiner: Im Verlorenen Paradies trifft der jugendliche Yusuf südlich des Kilimandscharo kurz vor 1900 auf die deutsche Schutztruppe. Im Roman Afterlives lernen wir dort eine vielfältige, multikulturelle Gesellschaft kennen und erfahren deren Veränderung bis in die 1960er Jahre – nicht nur unter deutschem Einfluss.

Lesezeichen: Eva Christina Zeller – dekanatsquitte

Das Gedicht „dekanatsquitte“ der Tübinger Lyrikerin Eva Christina Zeller stammt aus ihrem jüngsten Gedichtband „Proviant von einer unbewohnten Insel“. Mit der Überschrift wird der größte Teil der Lesenden wenig anfangen können (was bei Lyrik ja nicht so unüblich ist). Sie lässt sich aber erklären: Es geht um einen Quittenbaum im Tübinger „Dekanatsgarten“, dem Garten zwischen dem Evangelischen Dekanatsgebäude (in dessen Gartengeschoss die Autorin wohnt) und dem Neckar. Und so wissen wir: Wir befinden uns etwa 250 Meter vom Hölderlinturm (und der „Hölderlinquitte“) entfernt.

Eva Christina Zeller
Eva Christina Zeller. Foto von Yvonne Berardi

Hier ist das Lesezeichen als PDF zum Herunterladen (4 Seiten).

Autor: Dr. Gerhard Vogt

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