Damon Galgut: Das Versprechen (Roman, 2021)

„Jede Oberfläche in diesem Haus besteht aus irgendeinem teuren Material, Stahl oder Marmor oder Glas, und wenn hier und da ein Stückchen Holz zu sehen ist, wurde es gewaltsam glattgeschliffen und lackiert, und Astrid findet das toll; wenn es nach ihr ginge, bestünde die ganze Welt aus feinen, künstlich geformten Oberflächen wie diesen. Da merkt man, wie roh und unbehauen zu Hause alles ist, überall scharfe Kanten und Ecken. Authentisch, wie Pa es nennen würde, aber wer braucht die raue Wirklichkeit?“

Astrid, Anton und Amor – so heißen die Kinder von Ma und Pa, dem weißen Ehepaar mit Nachnamen Swart, aus deren Sicht wir in vier Kapiteln vier Beerdigungen verfolgen, die nicht nur den Verfall ihrer Farmerfamilie außerhalb Pretorias verdeutlichen, sondern auch den gesellschaftspolitischen Umbruch Südafrikas zwischen 1986 und 2018. Während dieser Zeit wird der schwarzen Frau, die ihr Leben lang für die weiße Familie arbeitet, ein eigenes Haus auf eigenem Land versprochen.

Aber nicht nur dieses Versprechen bleibt letztlich unerfüllt.