Die junge, übermütige Jüdin Rahel dringt eines Tages in die königlichen Gärten in Toledo ein und überrascht dort das spanische Königspaar. Während die Königin von Rahels Zudringlichkeit angewidert ist, fasziniert den König die Leidenschaftlichkeit des fremden Mädchens. Mit der Zeit verfällt er mehr und mehr dem Charme der Jüdin. Die Königin sieht sich gezwungen, mit Unterstützung des Hofstaates, Rahel zu beseitigen und damit den König zur Vernunft zu bringen.
Franz Grillparzer (1791-1872) benutzt in seiner Version der „Jüdin von Toledo“ sein Vorbild Lope de Vega, obwohl ein anderes historisches Ereignis möglicherweise stärkeren Einfluss auf den Inhalt des Dramas genommen hat. Nämlich die Affäre des bayrischen Königs Ludwig I. mit der Tänzerin Lola Montez um das Jahr 1847, das eine Revolte der Bevölkerung hervorrief.
In seinem historischen Roman „Die Jüdin von Toledo“, in Deutschland unter dem Titel „Spanische Ballade“ veröffentlicht, beschreibt Lion Feuchtwanger (1884-1958) das Schicksal des jüdischen Kaufmannes Jehuda Ibn Esra und seiner schönen Tochter Raquel im Spanien des 12. Jahrhunderts: König Alfonso VIII. von Kastilien bekriegt die Mauren, die damals noch weite Teile der Iberischen Halbinsel beherrschen: Zwei deutschsprachige Schriftsteller beschreiben dasselbe Thema in verschiedenen Jahrhunderten.
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