L. A. Schongauer spielte in Hollywoodfilmen den bösen Deutschen. Nach dem Unfalltod seiner Frau Magda hat er sich an den Gardasee zurückgezogen. Allein mit unguten Erinnerungen und nur in der Gesellschaft der Hündin Ascha lebt er in einem zerfallenden Haus am Hang des Sees, umgeben von einem paradiesischen Garten. Dann strandet die 26 Jahre alte Reisebloggerin Frida mit ihrem Wohnwagen in seiner Zufahrt, und am nächsten Tag trifft die 49-jährige Journalistin Almut Stein ein, die ein Porträt über ihn schreiben will. Überdies kommt auch noch Fridas Mutter. Mehrere sehr lebendige Frauen also und einige tote, die in seiner Erinnerung weiterleben, versetzen den herzkranken 75-Jährigen in Unruhe und konfrontieren ihn mit den traumatischen Erlebnissen der Vergangenheit.
Kategorie: Begleitmaterial
Martina Hefter: Hey guten Morgen, wie geht es dir? Roman (2024)
Martina Hefter, geb. 1965, hat für ihren 2024 erschienenen Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ neben anderen Auszeichnungen den Deutschen Buchpreis erhalten.
Die zentrale Figur ist Juno, wie die Autorin selbst schon über 50 und immer noch als Performance-Künstlerin und Tänzerin aktiv. Die hochsensible Frau ist eigentlich nur auf der Bühne sie selbst, im täglichen Leben muss sie eine Rolle spielen, die eines normalen Menschen. Unermüdlich reflektiert sie, über Ausbeutung in allen möglichen Bereichen, über Astronomisches, über ihre Kindheit als gemiedene Außenseiterin. Weil sie nicht schlafen kann, ist sie nachts, wenn ihr MS-kranker Mann im Nebenzimmer eingeschlafen ist, im Netz unterwegs und macht sich auf verschiedenen Kanälen gern über junge Männer aus anderen Kontinenten lustig, die mit der weißen Lady eine Beziehung aufnehmen wollen. Aus solchen Chats stammt auch der flapsige Titel des Buchs. Einmal aber versucht ein Mann aus Nigeria sein Glück bei ihr, bei dem sie den Kontakt nicht so einfach abbrechen kann …
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