Arnold Stadler: Mein Hund, meine Sau, mein Leben (Roman, 1994)

Der Unfalltod des Hundes und das Abschlachten des Lieblingsferkels stehen am Anfang einer langen Reihe von Verlusten, die für den Erzähler das Leben ausmachen. Seine tieftraurige und zugleich groteske Lebensbahn führt den Bauernsohn vom heimatlichen Schwackenreute nach Rom in den Vatikan und wieder zurück. Wir erleben ihn am Anfang als bedrohten Embryo und am Schluss als offiziell Verstorbenen. Der Philosoph Heidegger spielt ebenso eine Rolle (als Lachnummer) wie Elisabeth II. (als Hassobjekt). In dem Roman des Büchner-Preisträgers von 1999 ist „alles zum Lachen, nichts zum Lachen“.

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John Salinger: Der Fänger im Roggen (Roman, 1951)

Der 16jährige Holden Caulfield fliegt zum wiederholten Mal aus einem feinen Internat und treibt sich, bevor er sich nach Hause traut, ein paar Tage lang in New York herum. Hier wie dort trifft er auf eine Welt, die ihm „unecht“ erscheint und ihn abstößt. Ihm bleiben nur Erinnerungen, unrealistische Visionen wie die vom titelgebenden Kinder-Beschützer im Roggenfeld – und am Ende das Sanatorium.

Der Roman gehört zu den größten Erfolgen seiner Zeit – ein „Kultbuch“, nach dem ein ganzes Jahrzehnt „Ära Salinger“ genannt wurde. Heute gibt es junge Blogger, die das Werk für hoffnungslos gestrig halten, aber auch Feuilletonisten, die ihre bleibende Fasziniertheit bekunden. Wer den Roman heute (erneut) liest, wird sich u.a. die Frage stellen, wie gerade dieses Werk zu einem Lieblingsbuch der sich auflehnenden US-Jugend werden konnte.

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