Iris Wolff, 1977 in Rumänien geboren, wagt in ihrem Roman Lichtungen ein Experiment: Das
Buch kehrt die chronologische Reihenfolge um. Es beginnt mit dem Ende der Hand-
lung und dringt in die Vergangenheit vor, bis zu Levs früher Kindheit. Lev, eigentlich
Leonhard, Deutschstämmiger im Vielvölkerstaat Rumänien, lebt in einem kleinen
Dorf in den Wäldern des Nordens, dessen heimatliche Anziehung ihn nicht loslassen
will. Wir lernen bei der Zeitreise zurück, in die Zeit von Ceauşescus Diktatur und die
Epoche davor, die Ursprünge der Traumata kennen, die ihn bis heute in ihrem Bann
halten. Und wir gelangen zu den Anfängen seiner eigenartigen Beziehung zu Kato, der
selbstbewussten, künstlerisch begabten Außenseiterin, die den Ausbruch in die
Fremde braucht, um herauszufinden, wer sie ist. Am Anfang des Buchs findet das un-
gewöhnliche Paar wieder zusammen.