Eva Christina Zeller, geboren 1960 in Ulm, aufgewachsen in Stuttgart, ist bisher vor allem als Lyrikerin hervorgetreten und für ihre seit 1981 veröffentlichten Gedichtbände vielfach ausgezeichnet worden. Jetzt hat sie zum ersten Mal ein längeres Prosawerk geschrieben, eigentlich eine Reihe von kurzen Texten, die jeweils für sich stehen können, aber zusammen etwas wie die Lebensgeschichte eines weiblichen Ich ergeben, vom Embryo bis zur sechzigjährigen Frau. Die Verfasserin nennt das Werk „Roman in 61 Bildern“.

Offensichtlich haben diese „Bilder“ mit der Biographie der Autorin zu tun, ohne jedoch eine getreue Lebensbeschreibung zu bieten. Sie führen aus dem württembergischen Pfarrhaus der Kindheit weit fort, zum einen räumlich in entlegene Weltgegenden, zum anderen in sehr abweichende Milieus. Dabei bringen sie auch Dinge zur Sprache, die sonst als peinlich oder schambesetzt empfunden werden (angefangen mit dem Kleinkind, das vor aller Augen auf dem Töpfchen sitzen muss); vieles, was man gewöhnlich „unter den Teppich kehrt“, wird unbekümmert „hervorgekehrt“. Die „Bilder“ zeigen sich realistisch oder phantastisch bis zum Märchenhaften, empfindsam oder ironisch-satirisch, aber immer poetisch – die Lyrikerin verleugnet sich nicht. Denis Scheck ist begeistert: „Das ist so gut verdichtete Prosa, dass man nach den 61 Episoden das Gefühl hat, einen großen Lebensroman gelesen zu haben.“
Als Erinnerung an den Abend kann man hier die Begrüßung von Dr. Gerhard Vogt herunterladen:
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