Nora Bossongs Roman ‚Reichskanzlerplatz‘ von 2024 erfasst aus der Perspektive des fiktiven Ich-Erzählers Hans jene 25 Jahre, in denen sich aus der Weimarer Republik das Dritte Reich entwickelte. Aus einer jungen Frau, deren Adoptivvater ein Jude war, wurde Magda Goebbels, die Ehefrau des Propagandaministers Goebbels.
„Auf sie haben ihr Umfeld und die Schicksalsschläge, die sie erlitten hat, eingewirkt. Sie war nicht nur ein Spielstein, sondern sie hat auch aktiv Spielsteine geschoben“, sagte die Autorin am 26. Oktober 2025 in Göttingen bei der Verleihung des Edith-Stein-Preises. Dabei erklärte sie auch, dass sie sich beim Schreiben in die jeweilige Figur einfühle: „Das war bei Hans einfacher als bei Magda Goebbels.“